Kraftspannfutter - Besonderheiten, Merkmale & Vergleich

Spannfutter kommen bei einer Vielzahl von Werkzeugen und Maschinen vor. Sie können entweder das Werkstück aufnehmen, dann werden sie häufig Drehfutter genannt, oder sie können das Einsatzwerkzeug aufnehmen, dann werden sie Bohrfutter genannt. Bohrfutter sind Ihnen wahrscheinlich schon bei vielen Werkzeugen begegnet, denn Sie werden bei Bohrmaschinen, Akkubohrschraubern, Fräsen oder Bohrhammern verwendet. Hier sind sie dafür zuständig Bits, Bohrer oder andere Einsätze aufzunehmen und auch bei großen Drehzahlen festzuhalten. Verwendung finden oft die klassischen Zahnkranz-Bohrfutter oder Schnellspann-Bohrfutter. Wie schon erwähnt steht im Gegensatz dazu das Drehfutter, welches bei Drehmaschinen zum Einsatz kommt. Auch diese sind in verschiedene Unterkategorien unterteilt. So gibt es beispielsweise Dreibacken- und Vierbackenfutter. Zu Dreibackenfuttern können Sie auch weitere Informationen bekommen, wenn Sie auf unseren Vergleich der 5 besten Dreibackenfutter klicken. Wie dort auch erwähnt ist, werde diese bei runden, dreikantigen und sechskantigen Werkstücken eingesetzt. Wohingegen Vierbackenfutter für vierkantige und achtkantige Werkstücke geeignet sind. Die Besonderheit beider Drehfutter ist natürlich, dass das Werkstück zentriert befestigt ist. Die Kraftfutter sind sowohl mit Durchgang als auch ohne Durchgang erhältlich, wobei die Durchgänge falls vorhanden auch unterschiedliche Druchmesser aufweisen.

Kraftspannfutter – die Funktionsweise und die Besonderheiten

Kraftspannfutter sind spezielle Spannfutter, welche hydraulisch das Werkstück befestigen. Bei konventionellen Drehmaschinen werden immer noch handbetätigte Spannfutter verwendet, wobei ein Spannschlüssel zum Schließen und Öffnen verwendet werden muss. Die hydraulischen Kraftspannfutter werden hingegen hauptsächlich bei CNC (Computerized Numeical Control) Maschinen eingesetzt. Diese Werkzeugmaschinen können Werkstücke hoch präzise und automatisch herstellen dank moderner Steuerungstechnik. Das Kraftspannfutter kann bei diesen Maschinen entweder automatisch das Werkstück nach Bestückung einspannen oder es wird zum Beispiel durch ein Pedal manuell gesteuert. In beiden Fällen ist jedoch der Einsatz von einem Spannschlüssel nicht notwendig und das Kraftspannfutter muss vom Operator nicht direkt bedient werden und entlastet dadurch von körperlicher Arbeit. Weitere Vorteile des Kraftspannfutters sind die höhere Sicherheit durch die gleichmäßige Spannkraftwirkung und der Ausgleich von Spannkraftverlusten während des Betriebs.

Ein Kraftspannfutter besteht aus vielen Bestandteilen, welche optimale zusammenarbeiten müssen. Dies ist zum einen der Futterkörper, welcher entweder ein Keilhakenfutter, Fingerfutter, Winkelhebelfutter oder Rundkolbenfutter sein kann. Das Keilhakenprinzip ist eines der häufigsten verwendeten Prinzipien auf dem Spannmittelmarkt, wobei durch Keilflächen die Axialbewegung des Zugrohres in eine Radialbewegung der Backen umgewandelt wird. Dies ermöglicht eine hohe Widerstandsfähigkeit gepaart mit einer hohen Zentriergenauigkeit und einer großen Spannkraft. Fingerfutter finden häufig beim Bearbeiten von rohrartigen und dünnwandigen Werkstücken Verwendung. Rundkolbenfutter haben den Nachteil, dass der Spanndurchmesser kaum variiert werden kann, wodurch sie sie hauptsächlich zur Massenfertigung eignen. Die anderen Bauteile sind der abschließende Deckel des Futters, die beweglichen Kolben, die Grundbacken auf die die Aufsatzbacken angebracht werden, ein Hebel und zusätzliche Gewichte. Die Gewichte werden durch die Fliehkräfte nach außen gedrückt und die Kraft durch einen zweiseitigen Hebel auf die Grundbacke in die entgegengesetzte Richtung nach innen übertragen. Dies dient der Kompensation der Backenfliehkräfte und der dadurch ausgelösten Spannkraftminderung, somit können die Kraftspannfutter auch bei hohen Drehzahlen eingesetzt werden.

Hersteller von Kraftspannfuttern

Verschiedene Hersteller bieten verschiedene Modelle von Kraftspannfuttern an. Röhm ist einer der größten Hersteller der Welt von Spannzeug. Der Produzent bietet unter anderem auch Kraftspannfutter mit einem Schnellwechselsystem für Backen an, wobei jede Backe mit einem Schlüssel einzeln entriegelt werden kann. Auch die Firmen Schunk, SMW Autoblok und Diebold stellen seit vielen Jahren Kraftspannfutter her, unter anderem auch für die Schwerzerspanung und den Bereich Aerospace. Eine japanische Marke ist Kitagawa, welche weltweit Spannmittel exportiert.

Achten Sie beim Kauf auf die Einhaltung der entsprechenden Normen, wie die DIN ISO 702-1, welche bei Drehmaschinen die Maße für die Austauschbarkeit von Spindelköpfen festlegt. Diese Norm ist für Spannbackenaufnahme mit Spitzverzahnung festgelegt, wobei bei der Spannbackenaufnahme mit Kreuzversatz auf die DIN 6353 geachtet werden sollte. Besonders wenn Sie das Kraftspannfutter gebraucht kaufen, sollten Sie auf gute Verarbeitung und auf möglichst wenige Gebrauchspuren achten.